Landhaus aus der Römerzeit auf unserer Terrasse

roemer1RömermauernDas Hochplateau von Natz-Schabs zwischen den tief eingeschnittenen Flußtälern von Rienz und Eisack, begünstigt durch seine Lage und sein Klima, ist seit dem Neolithikum besiedelt. Aus der Römerzeit sind, außer diesem Gebäude, zahlreiche Siedlungshinweise dokumentiert, besonders in den Ortschaften Kreuzwiese und Mooswiese.
Dieses Haus enthält drei Räume, von denen nur einer ganz erhalten ist. Der Bau ist bescheiden: teilweise in den Fels eingetieft, enthielt er einen gemauerten Sockel mit wenig Kalk; der Aufbau war aus Holz, das Dach wahrscheinlich aus Stroh. Damit erinnert der Hausbau an die rätischen Häuser. Das im Inneren gefundene Material besteht aus lokal gefertigten Ollen, während vom Tischservice einige Fragmente von terra sigillata aus Italien und Galiien gefunden wurden. Die im größten Raum gefundenen Schlacken lassen darauf schließen, dass der Raum als Schmiedewerkstatt gedient haben kann.
Errichtung und Bestand fallen ins 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. Hinweise auf eine zeitweilige Nutzung im frühen Mittelalter liefern sporadische Funde.

Unser Ort Elvas

Elvas ist eine Fraktion von Brixen in Südtirol, die auf dem Hochplateau von Natz-Schabs, nördlich der Bischofsstadt Brixen, liegt. Elvas hat rund 300 Einwohner und liegt auf einer Meereshöhe von 816 Metern. Das Dorf ist wegen seiner sonnigen Lage von Obstplantagen und Weinreben umgeben und bietet einen Blick auf den Brixner Talkessel, als auch auf die umliegenden Berge. Zahlreiche prähistorische Funde im Dorf, weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Das Hochplateau ist der Rest eines alten Talbodens, der während der Eiszeiten, vor etwa 16.000 Jahren, durch die Tätigkeit der Flüsse Eisack und Rienz abgetrennt wurde und somit als eine 4,5 km lange und 2,5 km breite Landinsel übrig blieb. Hinweise für die Tätigkeit der Eiszeitgletscher liefern die zahlreichen Rundhöcker mit ihren Gletscherschiffen, wie der Pinatzhügel, der Elvaser Kopf, der Walderer Bühel und der lang gezogene Mooswald aber auch viele Granitfindlinge, die über die ganze Brixner Gegend verbreitet sind. Das Wort Elvas leitet sich von dem lateinischen Wort „ulva“ ab und bedeutet „Sumpfgras“. Rund um Elvas befinden sich mehrere Schalensteine. Der „Bildstein von Elvas“ befindet sich am Südfuß des Pinatzkopfs und gehört zu einem der reichhaltigsten Bildsteine der Alpen. Bei diesem Felsen handelt es sich um einen Steinblock in den mehrere verschiedene Schalen und zahlreiche Rillen eingetragen sind. Auf der linken Seite des Felsens befindet sich eine steile und flache Fläche, die einer Rutsche gleicht. Aus Überlieferungen kann man entnehmen, dass es sich dabei um eine Fruchtbarkeitsrutsche handelt. Eine sehr ausgeprägte Fruchtbarkeitsrutsche befindet sich an der „Kreuzplatte“ und wird von den Einheimischen auch als „Hexenrutsche“ bezeichnet. Über den Sinn und Zweck der Schalensteine rätseln Forscher immer noch.
Bei den Grabungen von 1998 wurde am Südhang der Vogeltenne ein Gräberfeld aus dem 6./7. Jahrhundert freigelegt. Im folgenden Jahr wurden weitere Gräber gefunden. Insgesamt konnten 50 Bestattungen nachgewiesen werden. Von den freigelegten Gräbern enthielt jedes mindesten eine Beigabe. Insgesamt wurden 15 Messer, zwei Silberohrringe, vier Perlenketten aus Glaspaste, sechs bronzene Armreifen, zwei Knochenkämme und drei Gürtelteile mit insgesamt sieben Gürtelschnallen gefunden. Außerdem wurden fünf Kurzschwerter und ein Sporn freigelegt. Im westlichen Bereich des Gräberfeldes wurde ein römisches Haus, aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Freigelegt. Die Kirche von Elvas besteht seit ca. 990. Nach einem längeren Umbau wurde am 2. Juni 1698 die Kirche mit 3 Altären zu Ehren der Heiligen Petrus und Paulus (Hochaltar), Antonius (linker Seitenaltar) und Andreas (rechter Seitenaltar)vom Bischof Johann Franz von Khuen (1685-1702) geweiht.

Brixen im Lauf der Geschichte

Seit gut 10.000 Jahren leben Menschen im Raum des späteren Brixen. Schon in der Jungsteinzeit entstanden erste Siedlungen, bald nach Christi Geburt siedelten römische Legionäre und Villenbesitzer am Zusammenfluss von Eisack und Rienz. Sie nannten die Siedlung „Pressena“ oder „Brixina“: dies heißt „Siedlung auf einer Anhöhe“. Einen Qualitätssprung erlebte die kleine Siedlung, als die Bischöfe von Säben 901 das weite Becken von Brixen zum Geschenk erhielten und sich um 960 hier niederließen. Nach der Errichtung von Dom, Pfarre und Bischofspalast wuchs die Siedlung allmählich zur Stadt heran und wurde um 1150 mit Mauern umringt. Obwohl um 1500 mit rund 2000 Einwohnern eine Kleinstadt, war Brixen ein bedeutender Bischofssitz am Übergang zwischen Süddeutschland und Oberitalien. Bis 1803 war Brixen die „Hauptstadt“ des geistlichen Fürstentums Brixen, seit 1363 stand es mit der umliegenden habsburgischen Grafschaft Tirol in engem Verbund. Obwohl die Kultur der Renaissance wichtige Spuren hinterließ, prägte vor allem der Barock die Stadt und ihre Architektur. Der Dom erfuhr 1745–58 eine durchgreifende Neugestaltung. Der Wohn- und Verwaltungssitz des Bischofs, die Hofburg, wurde zum repräsentativen Palast ausgebaut. 1867 wurde die Stadt Bahnstation an der neu eröffneten Brennerstrecke, um 1900 entwickelte sie sich nach Meran und Gries zum aufstrebenden Kurort im südlichen Tirol. Im Ersten Weltkrieg erlebte Brixen als Garnison und Lazarettstadt schwere Zeiten und kam 1919 mit Tirol südlich des Brenners zum Königreich Italien. Faschismus und Zweiter Weltkrieg brachten eine Zeit nationaler und wirtschaftlicher Depression, infolge der Option 1939 wanderten rund 3500 Brixner ins Deutsche Reich ab. Nach 1945 setzte eine langsame Erholung ein, die sich besonders ab 1960 verstärkte. Viele Brixner erlebten die Verlegung des Bischofssitzes von Brixen nach Bozen(1964) als schweren Schlag; sie wurde durch die Konjunktur von Tourismus und Wirtschaft z. T. ausgeglichen. Brixen blieb jedoch zentraler Bezugspunkt für die katholische Bevölkerung Südtirols. Das maßvolle Wachstum der Stadt und ihres Umlandes (1910: 6.500; 1998: 18.000 Einwohner) ermöglichte eine positive Entwicklung der einzelnen Wirtschaftssektoren. Durch die Eröffnung der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Bozen verstärkte die Stadt ihr umfassendes Bildungsangebot. Brixens Zukunft liegt in der Verbindung von Bildung, Tourismus und innovativer Wirtschaftsbranchen, auf der Grundlage einer herausragenden Kulturlandschaft und eines historisch gewachsenen Stadtbildes.